Sie kennen den Stop-Loss, jetzt werden Sie das Gegenstück kennenlernen, den Take-Profit. Unter dem Take-Profit versteht man die Mitnahme des Gewinnes, der bis zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftet worden ist. Das klingt gut, aber warum sollten Sie so was tun? Beim Stop-Loss können wir das noch verstehen, dadurch wollen wir die Verluste begrenzen. Aber warum in aller Welt sollte man einen Gewinn begrenzen, wenn dieser doch gut läuft? Die Frage lässt sich ganz einfach beantworten, sollte der Devisenkurs in die richtige Richtung laufen und weiter steigen, müssen Sie allerdings achtgeben, dass der Kurs sich nicht wendet und in die andere Richtung geht.
Sollten Sie zu lange warten, können Sie den Zeitpunkt verpassen, auszusteigen und somit wären die eingefahrenen Gewinne wieder futsch oder Sie verlieren Ihren gesamten Einsatz. Das wäre eine Katastrophe. Sie sollten sich daher schon von vornherein Gedanken machen, wann Sie aussteigen wollen. Eines ist sicher, der Kurs wird sich drehen, so oder so. Lieber vorher aussteigen und den Gewinn sichern, als das Nachsehen haben und vielleicht komplett pleite sein.
Ein Beispiel für Take-Profit
Nehmen wir mal an, der Kurs für EUR/USD liegt bei 1,3136. Sie haben ein gutes Gefühl und setzen auf steigende Kurse. Kauforder eröffnen und der Kurs steigt nach kurzer Zeit auf 1,3146. Toll, Sie haben schon 10 Pips Gewinn gemacht. Sie lassen es über Nacht stehen, schauen am nächsten Tag wieder rein und staunen nicht schlecht. Der Kurs ist auf 1,3135 gefallen. Somit beträgt der Verlust, den Sie bis dahin gemacht haben natürlich erst 1 Pips. Aber die Gewinne, die Sie gestern gemacht haben, sind auch weg, dadurch kommen Verluste von 11 Pips zusammen. Der Gewinn von 10 Pips ist weg und auch noch 1 Pips Verlust gemacht, so hatten Sie sich das bestimmt nicht gedacht. Das ärgert Sie bestimmt, aber dieses ist nun passiert und das ist bei vielen passiert, wenn man zu gierig wird. Da Sie ja nicht zu gierig werden, haben Sie sich schon im Vorfeld Gedanken gemacht, wann Sie aussteigen wollen. Dadurch haben Sie bestimmt einen Take-Profit gesetzt. Dieser könnte bei 1,3150 liegen.
Sollte der Kurs sich dieser Position nähern, wird der Trade automatisch geschlossen. Der bis dahin gemachte Gewinn wird Ihrem Händlerkonto gutgeschrieben. Hier im Beispiel wären das, immerhin schon, 14 Pips.
Wie finden Sie den richtigen Take-Profit?
Die schwierigste Frage, die Sie sich stellen können, ist, wo sollten Sie den Take-Profit setzen? Da Sie nicht zu früh aussteigen wollen, ist das eine sehr schwierige Frage. Sie wollen aber auch nicht zu spät aussteigen, sonst wäre alles wieder weg. Ein guter Anhaltspunkt ist es, wie Sie den Stop-Loss gesetzt haben. Haben Sie diesen mit 10 Pips gesetzt, sollte der Take-Profit auch mit 10 Pips gesetzt werden oder noch höher. Setzen Sie diesen aber nicht zu hoch, da sonst das Risiko zu hoch wäre, im Gegensatz zu dem erwartenden Gewinn.
Zeichnen Sie sich hier auch wieder eine Widerstandslinie ein, so wie beim Stop-Loss. An dieser Linie könnte der Kurs sich drehen und ins Gegenteil rutschen. Setzen Sie den Take-Profit etwas unterhalb dieser Widerstandslinie.
Fazit
Wenn Sie am Forex Markt mit Devisen handeln, bekommen Sie die Möglichkeit große Gewinne einzufahren. Auf der anderen Seite können Sie aber auch große Verluste erwirtschaften. Hier sollten Sie auf den Money Management zurückgreifen.
Sie sollten bedenken, je höher Ihr Verlust bei einem Trade, desto höher muss die Gewinnmarge beim nächsten Trade sein, um die Verluste wieder wettmachen zu können. Das bedeutet, wenn Sie 10 % Ihres Kapitals verlieren, müssen Sie beim nächsten Trade 11 % zurückgewinnen, um den Verlust auszugleichen. Haben Sie allerdings schon 50 % Verlust zu beklagen, müssen Sie 100 % an Gewinn machen.
Wie schon erwähnt, sollten Sie für einen Trade nur etwa 1 – 2 % Ihres Kontos einsetzen. Denken Sie immer daran, einen Take-Profit zu setzen, damit Sie Ihren Gewinn behalten und Ihr Kapital zu schützen. Gier hat noch keinem was eingebracht und führt meist zu noch mehr Verlusten, weil man den Verlust wieder wettmachen möchte.